Aktive Wehr - Chronik
1939
1. Personalien / Mitglieder 2. Geräte / Ausrüstung 3. Einsätze / Brände Um eine schnellere Alarmierung zu gewährleisten, sollen noch Hörner angeschafft werden. Protokollbuch 4. Veranstaltungen / Versammlungen In diesem Jahr feierte die Feuerwehr ihr 50- jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wird der Kreisverbandstag nach Lauchstädt verlegt. Alle hierzu eingetroffenen Wehren versammeln sich am Sportplatz und marschieren geschlossen durch die Straßen. Zum Schluss führt die hiesige Wehr gemeinsam mit dem Roten Kreuz Übungen vor. Protokollbuch Juni Kreisfeuerwehrverbandstag „ Am Sonnabend, dem 17. und Sonntag, dem 18. Juni findet nunmehr in Bad Lauchstädt der diesjährige Verbandstag der Feuerwehren des Kreises Merseburg statt. Mit dem Verbands- tag verbunden ist die 50 Jahrfeier der Lauchstädter Freiwilligen Feuerwehr. „ Lauchstädter Nachrichten 5. Sonstiges September Der zweite Weltkrieg bricht aus. Kameraden werden eingezogen und ziehen in den Krieg. Viele von Ihnen mussten ihr Leben lassen. Protokollbuch
Meldet Quartiere zum Fest der Freiwilligen Feuerwehr ! Wie bereits mehrfach veröffentlicht und in nächster Ausgabe mit genauer Festfolge steht Bad Lauchstädt am Sonnabend und Sonntag im Mittelpunkt einer großen Veranstaltung. An diesen beiden Tagen findet hier der Verbandstag der Feuerwehren des Kreises Merseburg in Verbindung mit der 50 = Jahrfeier der Frei-willigen Feuerwehr Bad Lauchstädt im großen Rahmen statt. Da nun am Sonnabend bereits eine große Anzahl Feuerwehrkameraden zum Feste hier eintreffen, werden entsprechend Quartiere benötigt. Die Ein- wohnerschaft wird daher gebeten, noch weitere Quartiere zur Verfügung zu stellen. Quartiermeldung nimmt die Freiwillige Feuerwehr (Oberbrandmeister Kurt Hartmann) gern entgegen. Aus den „Lauchstädter Nachrichten“ März 1939 Eine Probe fürs „50 jährige“ Die Lauchstädter Freiwillige Feuerwehr hielt vor wenigen Tagen eine größere Übung ab, die als Vorprobe für die große Schauübung zum 50 jährigen Jubelfeste der Wehr dient. Die Angriffsübung sah als Brandobjekt den „Schwarzen Adler“ vor. Das Auslegen der Schläuche und die Aufstellung der Motorspritze gingen rasch von statten, so dass die „Brandbekämpfung“ sich zu einem Erfolg der Wehr gestaltete. Die Kritik fiel daher auch im besten Sinne aus. Aus den „Lauchstädter Nachrichten“ Juni 1939 Festtag der Feuerwehr Aus Anlass des 50 jährigen Jubeltages der Freiwilligen Feuerwehr erfolgte am Sonnabend im Gasthof „Stadt Leipzig“ ein Kameradschaftsabend. Oberbrandmeister Hartmann begrüßte besonders die vier Mitbegründer der Wehr. Friedrich Rühlemann, der langjährige Schriftführer und Mitbegründer, erzählte von den ver-flossenen 50 Jahren. Am 14.März 1889 wurde auf Betreiben des damaligen Bürgermeisters Fricke die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Die Wehr hat zu aller Zeit die ihr gestellten Aufgaben stets erfüllt und sich jeder Zeit eingesetzt für das Wohl der Mitmenschen. Der Redner berichtete auch von einigen größeren Bränden. Der letzte im Winter 1928/29 war der Brand der Gorreschen Scheune. Im neuen Reich sind den Feuerwehren nun neue Aufgaben zugewiesen worden .- Das Jubelfest selbst wird später im Laufe des Jahres gefeiert. Aus den „Lauchstädter Nachrichten“ Juni 1939 Aus Stadt und Umgebung Verbandstag der Feuerwehren des Kreises Merseburg 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Bad Lauchstädt Dem Kameraden zum Gruße ! Ein großes Fest steht für unsere Stadt bevor. Und da bekanntlich große Tage schon ihren Schatten voraus- werfen, so kann man dass auch von dem 50 jährigen der Lauchstädter Freiwilligen Feuerwehr sagen, die im Rahmen des großen Verbandstages der Feuerwehren des gesamten Kreisgebietes Merseburg ihr Jubelfest begeht. Die Festtage währen am kommenden Sonnabend und Sonntag und werden in Lauchstädts Mauern eine große Zahl von auswärtigen Kameraden bringen, die die 1000 noch beträchtlich übersteigen wird. Die Lauchstädter Wehr wurde am 14. März 1889 gegründet und konnte bereits im schlichten Rahmen dieses Tages gedenken. Sie, die allzeit hilfsbereit im Dienste der Allgemeinheit gestanden hat, will nun ihren Ehrentag auch im größeren Rahmen gestalten und begehen. Und das kann wohl nicht schöner geschehen, als umgeben von den Kameraden, die im Kreise Merseburg schon immer Schulter an Schulter mit ihnen gestanden im schweren Dienst bei der Bekämpfung der Elemente, zugleich aber auch in treuer Kameradschaft, denn Kamerad sein, heißt, sich bewähren. So grüßen wir Euch, Ihr Feuerwehrkameraden von nah und fern! Verlebt in Bad Lauchstädt, der alten historischen Stadt, Stunden in treuer Kameradschaft und Verbundenheit und wenn Ihr heimkehrt, denkt gern an die Tage zurück! Tagungs- und Festfolge Sonnabend den 17. Juni 13- 14.30 Uhr Empfang der auswärtigen Feuerwehren ( Quartierausgabe in „Stadt Leipzig“) 15 Uhr Eröffnung der Tagung durch den Kreisfeuerwehrführer in „Stadt Leipzig“ 15 – 17.30 Uhr Tagung und Vorträge 17.45–18.30 Uhr Mitgliederversammlung des Kreisverbandes in „Stadt Leipzig“. – Vorstehende Veranstaltungen sind Dienst für Amtsbezirks-feuerwehrführer, Stellvertreter, Lösch = und Halbzugführer 20 Uhr Kameradschaftsabend im „Goldenen Stern“ Konzert: Kapelle Steeger, hier Liedvorträge: Gesangverein „Arion“ hier, Barrenturnen: Turn = und Sportgemeinschaft, hier, Volkstänze: BDM. Gruppe 11/302, hier, Ansage: Fred Kersten = Kirchhoff Am Piano: Johannes Spangenberg Sonntag, den 18.Juni 6 Uhr Wecken 7 Uhr Flaggenhissung (Hindenburgplatz) 8 – 8.30 Uhr Gerätedienst (Freiwillige Feuerwehr Bad Lauchstädt) 8.30 – 9 Uhr Steigerübung (Freiwillige Feuerwehr Bad Lauchstädt) 9 – 9.30 Uhr Fußdienst (Amtsfeuerwehr Niederklobikau) 10 Uhr Angriffsübung (Freiwillige Feuerwehr Bad Lauchstädt) 11 Uhr Jahreshauptversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Merseburg in "Stadt Leipzig" 14 Uhr Antreten zum Propagandamarsch durch die Stadt am Sportplatz, anschließend Vorbeimarsch am alten Kriegerdenkmal und Abschlusskundgebung im Kurpark 15.30 Uhr im Kurpark großes Parkkonzert 20 Uhr in den Sälen vom "Goldenen Stern" und "Stadt Leipzig" Deutscher Tanz! Aus den „Lauchstädter Nachrichten“ Juni 1939 Flaggen heraus ! Die Einwohnerschaft der Stadt Bad Lauchstädt wird gebeten, aus Anlass des 50 jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr und zu Ehren der auswärtigen Feuerwehrkameraden festlich zu flaggen. Cotte, Ortsgruppenleiter. Schleicher, Bürgermeister. Aus den „Lauchstädter Nachrichten“ Juni 1939 A u s S t a d t u n d U m g e g e n d Verbandstag der Feuerwehren des Kreises Merseburg Feier des 50 jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Bad Lauchstädt Gott zur Ehr, Dem Nächsten zur Wehr ! Festliche Girlanden an den Eingängen der Stadt, wehende Flaggen und Fahnen von den Plätzen und Zinnen der Häuser, Grünschmuck und Blumen waren das äußere Zeichen unseres Stadtbildes am Sonnabend und Sonntag. War doch Bad Lauchstädt an beiden Tagen Festort im größeren Stile. In seinen Mauern tagte der Kreisverband der Feuerwehren des gesamten Kreises Merseburg und zugleich verbunden damit war die feierliche Gestaltung des 50jährig. Bestehens der Lauchstädter Freiwilligen Feuerwehr. Weiterhin wurde das Bild noch eindrucks- voller durch das Bunt der schmucken Uniformen, die heute die Männer der Feuerwehren im neuen Reiche zieren und die durch Ihre Einheitlichkeit eine ganz vorzügliche Wirkung erzielen. Das buntbewegte Bild hatte aber auch ein gewaltiges Leben im Gefolge, denn die große Zahl der auswärtigen Wehrmänner und Gäste musste sich in jeder Hinsicht in bester Weise auswirken. Zu all dem Schmuck und Leben zeigte natürlich die Feststadt obendrein sich in ihrem Festeskleid, das ihr die Natur in neuer Frische alljährlich wieder schenkt. So sahen wir, so sahen die vielen Gäste Bad Lauchstädt an den letzten beiden Tagen ein Bild, würdig der Geschehnisse, die sich hier entfalteten. Die Kreisverbandstagung Nachdem nun, wie das üblich ist, große Feste ihre Schatten voraus werfen, alle Vorkehrungen für die große Veranstaltung von allen beteiligten Seiten getroffen waren, nahm die selbe am Sonnabend Mittag um 13 Uhr bei schönstem Sonnenschein mit dem Empfang und Begrüßung der zahlreich eingetroffenen Wehren des Kreises auf dem Marktplatz seinen Anfang. In „Stadt Leipzig“ erfolgte die Ausgabe der Quartierbilletts und dann rüstete man sich zu gleich zu der großen Tagung des Kreisfeuerwehrverbandes im erneuerten, festlich mit Flaggen, Lorbeer, Blumen und frischem Grün geschmückten Saale des Gasthofes „Stadt Leipzig“. Sie wurde eröffnet mit den Begrüßungsworten des Kreisfeuerwehrführers Braun, der alle die Vertreter von Partei, Gliederungen und Staat, Bürgermeister und Amtsvorsteher, der Landfeuersozietät, alle Ehrengäste sowie die Wehrführer und Wehrmänner bewillkommnete. Anstelle unseres Kreisleiters, der verhindert war, überbrachte Kreisamtsleiter Rockendorf = Merseburg dessen beste Grüße und zugleich herzliche Wünsche zum Jubeltage der Lauchstädter Wehr. Die Wehren dienen der Allgemeinheit in uneigennütziger Weise und verkörpern somit echt nationalsozialistisches Gedankengut, das zu gleich in der Kameradschaft und Volks-verbundenheit seine Ausdruck findet. Alle müssen mitwirken zu ihrem Teil im Sinne unserer deutschen Nation gemäß dem Wort unseres Kreisleiters: Du bist nichts Dein Volk ist alles! Im Anschluss an die Begrüßung gab Kreisfeuerwehr- führer Braun alle den Verbandstag berührenden Bestimmungen bekannt, die allseitige straffe Disziplin erfordern. Er gab ferner bekannt, dass das kommende neue Gesetz die Feuerwehren als Feuerlöschpolizei bestätigen wird. Die Feuerwehren werden in Zukunft mit der Technischen Nothilfe unter SS.= Gruppen-führer Weinreich zu einer straffen Organisation vereinigt. In der Reihe der nun folgenden vier Vorträge sprach Inspektor Schrappe von der Landfeuersozietät, der zugleich deren Grüße und besten Wünsche überbrachte, über die kommende Feuerschutzsteuer. Er betonte, dass die Sozietäten bisher viel getan haben im Sinne des Feuerlöschwesens. Auf Grund des künftig neuen Gesetzes würden sie aber noch höhere Mittel zur Verfügung stellen können. Der Kreisfeuerwehrführer betonte, dass zur weiteren Ausrüstung der Wehren auch weitere Mittel benötigt werden, die vorwiegend zum Bau von Gerätehäusern sowie zur Anschaffung von Gasmasken und Mänteln nötig sind. Der stellvertretende Kreisfeuerwehrführer Heinicke - Dürrenberg sprach dann in ausführlicher Weise über den Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr. Der Dienst baut sich auf, auf das Feuer- löschgesetz vom November 1933. Exakt und diszipliniert seinen Dienst verrichten muss der Stolz jedes Feuerwehrführers und -mannes sein. Er gab dazu alle hauptsächlichsten Richtlinien bekannt und sprach den Wunsch aus, dass alles in diesem Sinne an die Arbeit gehen möge, dann wird auch das kommende Jahr ein erfolgreiches sein. Kreisfeuerwehrführer Braun beschäftigte sich dann eingehend mit dem Thema Die Feuer- wehren im Dritten Reiche“. Aus den Wehrvereinen des verflossenen Zeitalters sind nunmehr im neuen Reiche des Führers die Wehren zu straffster Disziplin und Kameradschaft zusammengefaßt worden. Das „Vereins- mäßige“ von ehedem ist verschwunden. Die Wehren werden in Zukunft Kameradschaften werden. Diese künftigen Löschtruppen müssen im besten Sinne nationalsozialistisch ausgerüstet sein. Das Feuerlöschgesetz vom Jahre 1933 hat den Wehren die Möglichkeit gegeben, mithelfen zu dürfen am Aufbau des Reiches. Der Führer hat allen ein gutes Beispiel gegeben. Der beste Inhalt der Wehren liegt in der Kameradschaft begründet, denn Disziplin ist wohlverstandene Kameradschaft. So wie die Schützengrabenkameradschaft des Weltkrieges dazu führte, das neue Reich erstehen zu lassen und aufzubauen, so muss die Kameradschaft in den Wehren oberste Pflicht sein, denn in ihr liegt alles begründet. Dann wird auch das Hauptziel der Feuerwehr erreicht sein. Der Adjutant des Kreisfeuerwehrführers, Schmidt -Leuna, der dienstlich viel im Kreise herumkommt und die Wehren bis ins Kleinste kennt, sprach dann über die Ausbildung bei den Feuerwehren. Mit seinem Vortrage wurde übergeleitet zur Mitgliederversammlung des Kreis-verbandes, die mit der Führerehrung ihren Ausklang fand. Der Kameradschaftsabend Den Abschluss des ersten Festtages bildete der Kameradschaftsabend, der im großen Sternsaale, der ein- drucksvollen Festschmuck trug und über dessen Bühne die goldene „50“ leuch-tete, vor sich ging. Kurz nach 20 Uhr nahm der Abend „marschmäßig“ durch die Lauchstädter Kapelle unter der Stabführung von Musik- direktor Steeger seinen Anfang. Der Führer der Lauchstädter Feuerwehr, Oberbrandmeister Kurt Hartmann, entbot hierauf dem vollen Hause anlässlich des Verbandstages der Feuerwehren des Kreises Merseburg und zugleich zur 50 = Jahrfeier der Lauchstädter Wehr herzliche Worte zur Begrüßung, die besonders auch allen den zahlreichen Ehrengästen aus Partei, Staat, Stadt, Gliederungen und Organisationen galten. In kurzen Worten gedachte er der Taten des Führers, der so Großes vollbrachte. Den Anwesen-den aber wünschte er einige recht angenehme Stunden. Obersturmbannführer Fritz Hesse überbrachte als stellvertretender Bürger- meister die Grüße und Glückwünsche der Stadt, zugleich aber auch von der Partei und SA. anlässlich des Verbandstages des Kreises und Jubeltages der Wehr. Zugleich schilderte er den Werdegang und die Ent- wicklung der Lauchstädter Freiwilligen Feuerwehr. Die Stadt Bad Lauchstädt hat stets der Wehr helfend zur Seite gestanden; sei es beim Bau des Steigerturmes oder bei der Beschaffung der Motorspritze und Material, oder durch den Bau von Löschteichen und nun steht auch die Wasserleitung zur Verfügung. Der Besitzer des Brunnenversandes, Dr. Lauterbach, hat ferner der Wehr einen Kraftwagen, 80 PS. stark, zur Verfügung gestellt. Kurzum, man unterstützt die Wehr in ihrem Wert nach besten Kräften. Nun ist Sie hineingewachsen in den Staat, um die Belange des selben mit zu erfüllen. Die Aufgaben der SA. und der Gliederungen treffen sich heute auf gleicher Grundlage. Sie alle müssen Idealisten sein. Viele von ihnen sind nicht mit Gütern dieser Erde gesegnet, trotzdem tun sie treu und brav ihre Pflicht und sie können stolz darauf sein. Idealismus muss die Wehr beseelen gemäß dem Grundsatz der SA.: „Bei Schwertern und die Fahnen, schlief uns das Lachen ein“. Was schadet`s; wir wollen Ahnen lachender Enkel sein“. Bürgermeister Schleicher übermittelt im Auftrage des Landrates Dr. Riesen, der am Erscheinen verhindert war, dessen Grüße und beste Wünsche. Zugleich dankte er dem Kreisfeuerwehrführers Braun, dass er den Kreis- verbandstag in die Mauern der Stadt Lauchstädt gelegt. Der Freiwilligen Feuerwehr wünschte er zu Ihrem Jubelfeste und auch weiterhin alles Gute. Den drei noch lebenden Mitbegründern der Wehr, dem ehem. Brandmeister Otto Loose, Schriftführer Friedrich Rühlemann und Gerätewart Carl Weber, die sich noch bester Gesundheit erfreuen und zur Feier anwesend waren, wurde eine besondere Ehrung zuteil. Bürgermeister Schleicher überreichte ihnen aus Dankbarkeit unter Glückwünschen ein Angebinde je einen Geschenkkorb, die von jungen Wehrleuten den alten Kameraden kredenzt wurden. An die Jugend richtete Bürgermeister Schleicher den Appell, die alten Kameraden sich zum Vorbild zu nehmen. Darauf erklang das Führerheil und wurden gemeinsam die beiden Nationallieder gesungen. Die Städtefeuersozietät in Merseburg ließ durch Bezirksinspektor ein Glückwunschschreiben an die Freiwillige Feuerwehr mit einer Spende von 300 RM. überreichen, das allenthalben begeisterte Aufnahme fand.Nachdem Friedrich Rühlemann im Namen der drei Gründer herzliche Dankesworte gesprochen und dabei noch besonders der erfolgreichen Tätigkeit der Kameraden Loose gedacht hatte, nahm die Folge der Darbietungen ihren Fortgang. In bunter Folge wechselte militärische Märsche und Weisen der Stadtkapelle mit klangvollen Liedervorträgen des Gesangsvereins „Arion“, der sich für diesen Abend zur Verfügung gestellt hatte und durch Vaterlands- und Volkslieder erfreute. Der BDM. zeigte zwei recht gute Volkstänze und eine Riege der Turn- und Sportgemeinschaft Übungen am Barren. Das Publikum dankte durch begeisterten Beifall. Im Rahmen der Darbietungen erschien ein Ansager aus Halle, von Lehrer Spangenberg am Klavier begleitet, der versuchte, den Abend mit Humor zu würzen. – Der Abend verlief in schönster Kameradschaft und Volksverbundenheit. Der Festsonntag Der Hauptfesttag begann mit dem Weckruf der Stadtkapelle, die die Schläfer aus den Federn holte. Um 7 Uhr hisste die Lauchstädter Wehr am Hindenburgplatz die Flaggen. Inzwischen waren nun aus dem Kreise die Wehrmänner in großer Zahl eingetroffen bzw. kamen in der Zeit bis 8 Uhr an. Die Wehren traten unter das Kommando und begaben sich zum Hindenburgplatz, wo unter der Leitung des Oberbrandmeisters Hartmann dann seitens der Lauchstädter Wehr Geräte und Steigerdienst als interessante Übungen vorgeführt wurden, während die Amtsfeuerwehr Niederklobikau unter ihrem Brandmeister Reinhold Vögler Fußdienst zeigte. ½ 10 Uhr bereits schritt man zur großen Angriffs- und Hauptübung des Tages, bei der der „Schwarze Adler“ als Brandobjekt angenommen wurde. An dieser Übung wirkten auch das Rote Kreuz und der Luftschutz mit. Aber nicht nur die auswärtigen Wehren wohnten bei, sondern auch die Einwohner-schaft in großer Zahl. Im An- schluss an die Übungen war im Saale des Gasthofes „Stadt Leipzig“ die Jahreshauptversammlung des Kreis- feuerwehrverbandes, die sich mit allen den Verband berührenden Fragen befasste. Kreisfeuerwehrführer Braun hielt zugleich die Kritik der zuvor stattgefundenen Übungen ab, die im günstigen Sinne ausfiel. Die Übungen haben einen glatten Verlauf genommen. Nach der Mittagspause versammelten sich alle Wehren des Kreisverbandes am Sportplatz und marschierten dann in einem eindrucksvollen geschlossenen Zuge in Stärke von ca. 1200 Kameraden unter Vorantritt der Stadtkapelle durch alle Straßen der Stadt. Am Kriegerdenkmal von 1870/71 nahm dann der Kreisfeuerwehr- führer mit seinem Stabe im Beisein des inzwischen eingetroffenen Landrats Dr. Riesen und der zahlreichen Ehrengäste den Vorbeimarsch ab. Der Zug marschierte nach dem Kurpark, woselbst der Kreisfeuerwehrführer noch einmal einen Appell an alle Kameraden richtete und zugleich der Stadt Lauchstädt und seiner Einwohner- schaft seinen und des Kreisverbandes Dank für die Gastliche Aufnahme abstattete. Sein Dank galt aber ganz besonders einem Manne, dem größten Deutschen Adolf Hitler. Ihm unseren Führer, erklang sodann ein dreifaches Siegheil und anschließend die beiden Lieder der Deutschen. Das im Laufe des Sonntags verschlechterte Wetter hatte sich inzwischen wieder aufgeklärt und so konnten dann alle Teilnehmer am Feste einige frohe Stunden beim Nachmittagskonzert im Kurpark verleben. In den Abendstunden verließen bereits viele Gäste wieder die Feststadt. Aber am Abend zum Festball im „Goldenen Stern“ und in „Stadt Leipzig“ herrschte reger Betrieb, so dass die festlichen Tage einen frohen Ausklang fanden. Gern und oft wird man noch von diesen Tagen in Bad Lauchstädt erzählen, die eines der größten Feste dieses Jahres waren. Aus den „Lauchstädter Nachrichten“ Juni 1939