Aktive Wehr - Chronik
1933
1. Personalien/ Mitglieder 2. Geräte / Ausrüstung 3. Einsätze/ Brände Februar Nach der neuen Feuerlöschordnung hat die Freiwillige Feuerwehr Löschhilfe im Umkreis von 7,5 km zu leisten. Die Werksfeuerwehren werden zu derartigen Bränden nicht mit herangezogen. Bei einem Großfeuer in Schafstädt hat die Wehr hervorragende Löschhilfe geleistet. Als Anerkennung dafür bekommt die Wehr 100,00 Mk von der Städte – Feuer – Socität. Protokollbuch 4. Veranstaltungen/ Versammlungen 44. Stiftungsfest Protokollbuch 5. Sonstiges Zur schnelleren Informierung von der Brandstelle bis zur Stelle der Wasserentnahme soll eine Telefonverbindung gelegt werden. Dabei wird erwähnt, dass die beste Ver- bindung mit dem Fahrrad hergestellt wäre. Protokollbuch
44. S t i f t u n g s f e s t soll am Sonntag, den 19. März, in folgender Weise gefeiert werden: Morgens 7 Uhr Übung, abends 7.30 Uhr Ball im Gasthof „Stadt Leipzig“. Freunde und Gönner der Wehr werden hierdurch freundlichst eingeladen. 44. Jahre Freiwillige Feuerwehr Ehrung eines verdienten Mitgliedes „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!“ Unter dieser Devise arbeitet und strebt nunmehr seit 44. Jahren die Lauchstädter Freiwillige Feuerwehr vorwärts, dem gesteckten Ziele zu. Allzeit der Allgemeinheit bei Feuers und Wassersnot uneigennützig dienstbar zu sein. Bei reich und arm, hoch und niedrig, überall springt sie ein, wenn es zu retten und zu helfen.Und wie es bisher war, so soll es auch in Zukunft sein. Mit dem vor-stehendem guten Vorsatz ist die Wehr nunmehr auch am gestrigen Sonntage ihrem Stiftungstage in das neue Lebensjahr eingetreten. Der festliche Tag wurde morgens 7 Uhr mit einer Feuerwehrübung größeren Stils unter Dem Kommando von Oberbrandmeister Otto Rath eingeleitet, an der gleichfalls die Betriebs-feuerwehr des Lauchstädter Brunnenversandes und die Sanitätskolonne teilnahm. Nach beendeter Probe und Kritik formierten sich sämtliche Beteiligten zu einem stattlichen Zuge und marschierten unter Trommel-schlag des Spielmannszuges nach dem Ratskeller, wo eine Festsitzung anschließend stattfand. In der selben nahm Oberbrandmeister Rath das Wort, begrüßte Herrn Bürgermeister Grimm als Vertreter der Stadt und sämtliche Teilnehmer auf das herzlichste, wies auf die Bedeutung des Tages hin, dankte für zahlreiche Beteiligung und sprach die Hoffnung auf recht gedeihliche und rege Mitarbeit in Zukunft aus. Für 25 jährige aktive treue Mitgliedschaft wurde Malermeister Kurt Schmidt mit dem Ehrenzeichen des Feuerwehr-Verbandes der Provinz Sachsen nebst Besitzzeugnis ausgezeichnet, das durch den Oberbrandmeister über-reicht wurde, desgleichen erfolgte die Überreichung der Ehrenurkunde der Wehr durch den Schriftführer Friedrich Rühlemann. Mit herzlichem Dank nahm der Ausgezeichnete die Ehrungen entgegen und versprach, der Wehr weiter treu zu dienen. Seitens der Betriebsfeuerwehr des Brunnenversandes überbrachte der stell-vertretende Brandmeister Edgar Wegner der feiernden Wehr die herzlichen Glückwünsche, desgleichen namens der Sanitätskolonne der Kolonnenführer Kurt Schirrmeister. Herr Bürgermeister Grimm dankte für die freundliche Begrüßung und beglückwünschte die Wehr zu ihrem Ehrentage. Er geht dann auf die Not der Zeit ein, die sich auch bei der Wehr in der Beschränkung der Mittel bemerkbar macht und spricht die be-rechtigte Hoffnung auf den nunmehr beginnenden Wiederaufbau Deutschlands unter der nationalen Regierung aus, wo auch dann wieder bessere Tage für die Wehr kommen. Im Anschluss daran gab der Schriftführer noch einen kurzen Rückblick über die Wehr sei ihre Gründung, der mit einem dreifachen Hoch schloss. Bei gestifteten Speckkuchen und Bier eilte die Zeit dahin, so dass gegen 10 Uhr die Sitzung ihr Ende erreichte. Mit einem Ball in „Stadt Leipzig“ wurde dann am gestrigen Abend das Fest beschlossen. Aus den „Lauchstädter Nachrichten“ 1933 44 Jahre Freiwillige Feuerwehr Nunmehr sind 44 Jahre seit der Gründung der Lauchstädter Freiwilligen Feuerwehr verflossen. Die Wehr begeht dieses Stiftungsfest am kommenden Sonntag in schlichter Weise. Die Einleitung des Tages erfolgt durch eine Feuerwehrübung morgens um 7 Uhr. Der Übung schließt sich eine Festsitzung im Ratskeller an. Von 7.30 Uhr an ist Ball im Gasthof „Stadt Leipzig“. Freiwillige Feuerwehr Lauchstädt Sonntag, den 3. Dezember, abends 8 Uhr, im Gasthof „Stadt Leipzig“ Kränzchen. Freunde und Gönner der Feuerwehr werden hierdurch Freundlichst eingeladen. Das Kommando Aus den „Lauchstädter Nachrichten“ 1933 Aufklärung über Maßnahmen bei Feuersgefahr Dieser Tage erfolgte durch die Stadt ein Rundgang einer Anzahl maßgebender Personen beider Lauchstädter Feuerwehren im Beisein von Betriebs Ingenieur Steller, Landkraftwerke Leipzig (Betriebsstelle Stöbnitz) und Bezirksmonteur Kurt Schirrmeister, hier. Seitens der Vertreter der Landkraftwerke wurde den Feuerwehren Aufschluss gegeben über evtl. Abschaffungsmaßnahmen und Behandlung der elektrischen Leitungen im Falle eines Brandes. Im Anschluss an den Rundgang schloss sich im Ratskeller eine aufklärende Besprechung an. Aus den“ Lauchstädter Nachrichten“ März 1933 Feuerwehr – Alarmübung Zur Ausprobierung des Feuerschutzes in St. Ulrich Am gestrigen Sonntag morgen 7 Uhr ertönte das Signal gellender Hörner durch das Friedlich im Maisonntags Sonnenglanz ruhende Stadtbild und erfüllten die Seele mit Grausen. Man konnte meinen, es sei ein Brand ausgebrochen; es war aber nur das Alarmsignal für beide Lauchstädter Feuerwehren. Die Leitung derselben wollte feststellen, wie schnell die Feuerwehren löschbereit sind. Hei, wie eilten da die Wehrleute an ihre Gerätschaften! Und in ganz kurzer Zeit konnte bereits mit der Übung begonnen werden. Das Kommando (Oberbrandmeister Otto Rath und Brandmeister Fritz Hesse) benutzte diese Gelegenheit gleich, um einmal den Feuerschutz in St. Ulrich einer Prüfung zu unterziehen. Es wurde eine Kombination mit beiden Motorspritzen hergestellt. Die Motorspritze der Freiwilligen Wehr wurde am Parkteich als Zubringer und die der Wehr des Brunnenversandes inmitten von St. Ulrich aufgestellt, die dann das in mehreren Schlauchleitungen herangebrachte Wasser an die Spritzstellen, am Hause des Käsereibesitzers Karl Rühlemann, abgab. Der Versuch ist als wohlgelungen zu bezeichnen. Es ist wohl aber eins dabei zu beachten, ob im Ernstfalle immer beide Motorspritzen zwecks Kombination zur Verfügung stehen. In einer, der Übung im Ratskeller folgenden Besprechungen, wurde die mit der Übung zusammenhängenden Frage eingehend besprochen. Aus den „Lauchstädter Nachrichten“ Mai 1933