Aktive Wehr - Chronik
1931
1. Personalien/ Mitglieder
Mai
Der Brandmeister Otto Rath begeht sein 25 – jähriges Dienst
jubiläum. Aus diesem Anlass wird dem Brandmeister eine
Ehrenurkunde überreicht. Auch die Wehr des Brunnenversandes
beglückwünschte ihn mit einem Blumenstrauß.
Oberbrandmeister Rath erstattet einen Jahresbericht. z. Zt. besteht die Wehr aus 55
Mitgliedern, 2 Ehrenmitgliedern, 4 Gründern und 6 Kameraden mit 25 – jähriger
Dienstzeit.
Protokollbuch
2. Geräte/ Ausrüstung
Für die Wartung der Motorspritze stellt die Stadt der Wehr pro Jahr 60,00 Mk zur
Verfügung. Diesen Betrag erhält der Motorspritzenführer P. Lampe.
Für die Gerätehausverwaltung ist der Kamerad Huffziger verantwortlich. Es wird
Beschlossen, den Schlauchwagen mit neuer Bereifung herzurichten.
Protokollbuch
3. Einsätze/ Brände
Der Stellvertretende Brandmeister Wand berichtet von dem Provinzialverbandstag
in Merseburg. Es werden neuzeitliche Löschversuche mit Schaumlöscher und neu-
zeitliche Motorspritzen mit Luftkühlung vorgeführt. Danach finden Schul – und
Angriffsübungen statt.
September
Ein Brand ereignete sich bei Stegers und in Niederwünsch.
Für den Einsatz der Brandwache ist noch kein Geld bezahlt,
deshalb soll es durch Zahlungsbefehl gefordert werden.
Dezember
Der Oberbrandmeister Rath hält einen Vortrag über die
Brandbekämpfung in der Stadt und auf dem Land.
Es wird beraten, ob die Notwendigkeit besteht, Feuerwachen
im Kino oder kleinen Theatern zu stellen, da bei einem Feuer-
anspruch in der hiesigen Stadt sowieso die Feuerwehr gleich
benachrichtigt wird.
In der Feuerschutzwoche findet eine Werbefahrt statt und eine große Übung mit der
Motorspritze wird durchgeführt.
Protokollbuch
4. Veranstaltungen/ Versammlungen
5. Sonstiges
Punkt 7.
Berichterstatter Stadtv. Helbig:
Die
hiesige
Freiwillige
Feuerwehr
hat
sich
verbessert
und
einen
Mannschafts
–
und
Schlauch-
wagen
gebaut.
Den
dafür
noch
offenstehenden
Betrag
will
die
Feuer-
Sozietät
übernehmen,
wenn
der
Wagen
in
städtischen
Besitz
übergeht.
Die
Versammlung
beschloss
einstimmig
die
Übernahme
des
Wagens
mit
der
Maßgabe,
dass
diese
unentgeltlich
für
die
Stadt
geschieht
und
das Reparaturen, Betriebsstoff und Öl von der Feuerwehr getragen wird.
Aus den „Lauchstädter Nachrichten“ 1931
Der Wagen der Freiwilligen Feuerwehr genehmigt
Der nun endgültig geprüfte neue Auto – Schlauchwagen der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr ist
vom Dampfkessel – Prüfungsverein Merseburg genehmigt worden mit der Maßgabe, dass er nur
zu einer Geschwindigkeit von 30 km zugelassen ist. Eine schnellere Fahrt kommt ja schließlich
sowieso nicht in Frage.
Aus den „Lauchstädter Nachrichten“ 1931
Geräteprüfung bei der Feuerwehr
Endgültige Abnahme des Feuerwehr = Kraftwagens
Zur
Prüfung
der
Feuerlöschgeräte
der
Freiwilligen
Feuerwehr
weilte
am
gestrigen
Donnerstag
der
Prüfungsingenieur
Lochau
aus
Magdeburg
hier.
Die
Motorspritze
wurde
als
im
besten
Zustande
befindlich
festgestellt.
Anschließend
erfolgte
eine
Ausfahrt
mit
dem
neuen
von
den
Feuerwehrkameraden
erbauten
Kraftwagen.
Einige
kleine
Mängel,
die
dabei
auftauchten,
wurden
nach
der
Rückkehr
beseitigt,
so
dass
die
Abnahme
als
endgültig
stattfand.
Nach
der
Beseitigung
erfolgte
eine
erneute
Probefahrt,
an
der
der
Dezernent
der
Feuerlöschkommission
,
Magistratsassessor
Wiesemann,
teilnahm,
über
Cracau,
Burgstaden,
Netzschkau
und
zurück.
Die
Fahrt
wurde
bei
schlechtem
Wege
in
20
Minuten
getätigt.
Sie
bewies,
dass
der
Wagen
bei
voller
Besetzung seine Fahr – und Belastungsprobe voll bestanden hat.
Aus den „Lauchstädter Nachrichten“ 1931
Kreisfeuerwehrverbandstag in Schlettau
Schlettau,
12. Mai. Am letzten Sonnabend und Sonntag, dem 10. und 11. Mai, hielt der
Kreisfeuerwehrverband
Merseburg
seine
10.
Verbandstagung
hier
ab.
Nach
Empfang
der
Gäste
am
Sonnabend
fand
um
16
Uhr
eine
Delegiertenkonferenz
in
„Wilhelmshöhe“
statt,
woran
auch
beide
Lauchstädter
Wehren
teilnahmen.
Brandmeister
Friedrich
Wand,
Bad
Lauchstädt,
wurde
in
den
Kritikausschuss
des
Verbandes
gewählt.
Ein
festlicher
Begrüßungsabend
am
Sonnabend
im
„Weißen
Schwan“
brachte
einige
recht
angenehme
Stunden.
Gestern
Sonntag
früh
6
Uhr
war
Weckruf,
ab
8
Uhr
Empfang
der
auswärtigen
Wehren,
ab
9.30
Uhr
Schulübung
in
der
Schule
mit
anschließendem Alarm. Die Übung wurde sehr gut durchgeführt und hielt jeder Kritik stand.
Ab
11
Uhr
war
Tagung
des
Kreisverbandstages
im
Gasthof
zum
„Weisen
Schwan“,
14.30
Uhr
Umzug durch den Ort, anschließend Ball im Gasthof zum „Weisen Schwan“.
Aus den „Lauchstädter Nachrichten“ 1931
Punkt 2.
Berichterstatter Stadtv. Meisel:
Für
die
Freiwillige
Feuerwehr
wurden
bisher
etatsmäßig
städtischerseits
jährlich
120
RM.
abgeführt,
die
für
Gerätehausverwaltung,
Reparaturen
usw.
Verwendung
gefunden
haben.
Zur
Wartung
der
Motorspritze
wurde
der
Betrag
von
120
auf
180
RM.
erhöht.
Die
Feuerwehr
selbst
brachte
dafür
statt
60
RM.
200
RM.
jährlich
im
Vorschlag.
Leider
mussteinfolge
Mangel
an
Mitteln
dieser
Vorschlag
abgelehnt
werden
und
es
verblieb
bei
dem
Betrag
von
60
RM.
Herr
Stadtverordneten-
vorsteher
Jude
brachte
dem
Wärter
der
Motorspritze,Elektro-meister
Paul
Lampe,
den Dank der Versammlung fürseine bisherige Mühewaltung zum Ausdruck.
Aus den „Lauchstädter Nachrichten“ Aug. 1931
Abnahme von Feuerlöschgeräten
Heute Vormittag 11 Uhr erfolgte die Abnahme des
neuen Schlauchwagens der hiesigen Freiwilligen
Feuerwehr durch den Feuerlöschdirektor der Provinz
Sachsen, Scholz , Magdeburg nach einer Probefahrt
auf hiesigem Schulhofe. Die Abnahme wurde von
einer weiteren Prüfung abhängig gemacht.
Aus den „Lauchstädter Nachrichten“ Mai 1931
Brände im 30 jährigen Kriege in Lauchstädt und St. Ulrich
Den 5. Decembris Anno 1628 um 2 Uhr früh ist den Zacharias Lorenz
Fewer
auskommen
und
3
Häuser
als
Horns
Hausen,
Bergins
und
Hyr.
Caspar
Stephans
eingeäschert
worden
sambt
der
Ställe.
Anno
1630
den
15.
Octobris,
ist
der
Gasthof
an
der
Kirchgasse,
welche
gar
sein
gebawet
gewesen,
ein
schön
Wohnhaus,
ein
langer
hoher
Ziegel
Stall,
ein
langer
Pferde
Stall,
eine
große
Scheune,
in
welcher
4
wohlgebaute
Stuben
gewesen,
zu
mittage
nach
1
Uhr
abgebrannt,
und
soll
etzliche
Kayserl.
Soldaten,
so
die
Nacht
drinnen
logieret,
angelegt
worden
sein,
welches
auch
nicht anders. War Wirth Georg Meinell. Anno 1634, den 15. Novembris, früh nach 12 Uhr, ist in
St.
Ulrich
ein
Fewer
entstanden.
Barthel
Güßengesanges
Wohnhaus,
Stall
und
Scheune,
darinnen
hundert
Schock
Getreydich
und
sonst
großer
Vorrath,
Barthel
Schaffernichts
Haus,
Stall
und
Scheune,
Gustin
Voigts
Haus
und
Burchardt
Schmidts
Scheune,
darinnen
auch
ein
Dutzend Schock Getreydich, abgebrandt. In dieser großen Fewersbrunst hat
sich
ein
alt
unvermögend
Weib,
welche
dem
Fewer
nichr
entlaufen
mög,
in
Grüßengesangs
Hause
in
Keller
retriert, darinnen bis früh gegen 9 Uhr verbleiben müssen. Doch
konnte
sie
im
Keller
wohlbehalten getweden am Leben
verbleiben“.
Aus den „Lauchstädter Nachrichten“ 1931