Aktive Wehr - Chronik
1. Personalien / Mitglieder
2. Geräte / Ausrüstung
Im März des Jahres bekommt die Freiwillige Feuerwehr einen VW Bus von der Partnerstadt Haan
geschenkt.
Protokollbuch
3. Einsätze / Brände
4. Veranstaltungen / Versammlungen
5. Sonstiges
Im Oktober wird mit der Freiwilligen Feuerwehr aus Haan, die nun unsere Partnerstadt geworden ist, die
Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten gefeiert.
Im Mittelpunkt dieser Feier stehen Erfahrungsaustausch und Diskussionen.
Protokollbuch
Feuerwehrvertreter aus Bad Lauchstädt zu Kontaktaufnahme und Gesprächen in Haan 19.06.1990
Feuerwehren haben noch dieselben Normen
Deutsche Feuerwehrnormen
Größere arbeitstechnische Gemeinsamkeiten taten sich da schon zwischen den Feuerwehren aus Haan und
Bad Lauchstädt auf: „Die alten deutschen Feuerwehrnormen sind in der DDR nie geändert worden. Die
Gerätschaften würden durchaus zueinander passen, ja wir könnten sogar zusammenarbeiten“, erklärten
Stadtbrandmeister Horst Joppien und sein Stellvertreter Martin Butz. Pumpanschlüsse, Schläuche und
Kupplungen hätten die selbe Größe, sogar Bezeichnungen seien sinngemäß noch die gleichen.
Von Ausstattung beeindruckt
Der Leiter der Lauchstädter Wehr, Werner Schmidt, und sein für Ausbildungsfragen zuständiger Kollege,
Reiner Langrock, schauten sich am Samstag eingehend auf der Haaner Rettungswache an der Nordstraße
um und zeigten sich sowohl von den Einsatzfahrzeugen als auch von dem technischen Gerät, das von der
Feuerwehr vorgehalten wird, beeindruckt.
„Die Kameraden in Lauchstädt verfügen lediglich über ein Löschfahrzeug und einen nicht mehr
einsatzbereiten Oldtimer“, berichteten die Haaner Wehrleiter aus den Gesprächen. Allerdings umfasse auch
der Einsatzbereich der 40 köpfigen Mannschaft in Lauchstädt bei weitem nicht die Bandbreite der
Aufgaben, die die Feuerwehren in der Bundesrepublik zu erfüllen haben. Ausbildungsfragen standen am
Sonntagvormittag bei einer Besichtigung des Gruitener Feuerwehrpostens im Vordergrund. „In Bad
Lauchstädt stehen der Feuerwehr zum Beispiel für Schulungen ein Tisch mit Plastikdecke und ein paar alte
Gartenstühle zur Verfügung“, beschrieb Bürgermeisterin Renate Spethmann einen Eindruck vom Besuch
ihrer Delegation. Sie überreichte gestern auch die Aufmerksamkeiten, die ihr von der Lauchstädter
Feuerwehr nicht zuletzt als Dankeschön für die mitgebrachte und dankend angenommene Motorsäge
mitgegeben worden waren: Joppien und Butz nahmen einen dekorativen Holzteller und einen
Jubiläumskrug der nun seit 101 Jahren bestehende Feuerwehr, ein Glas des zur Wehr gehörenden
Spielmannszugs sowie einen Wimpel der Betriebssportgemeinschaft Chemie entgegen.
Die Haaner hatten sich dafür übrigens schon am Samstag erkenntlich zeigen können: der VW Bus verlor
Öl, weil ein Anfüllstutzen defekt war. Der Notdienst der Haaner Feuerwehr reparierte den Wagen auf der
Stelle. Auf ihren Rückweg konnten die Lauchstädter ein großes Grillgerät und einen Sahnespender für die
Goethe – Schule bzw. die jungen Leute mitnehmen, die im Kurpark ein Cafe` auf die Beine stellen. Die
Geräte sind eine Spende des Handelshofs, dessen Restaurant im Rahmen eines großen Umbaus der Firma
seinen Betrieb einstellen wird.
Für das Brunnenfest am 18. und 19. August haben die Lauchstädter ihre Einladung zum Gegenbesuch
ausgesprochen. In einem Brief, den die Bürgermeisterin ihnen mitgab, hat die Stadt Haan der Lauchstädter
Bürgermeisterin Maria Loos ihren Rat angeboten, wenn die entsprechenden Signale in Haan eingingen.
Aus der Tagespresse „Haaner Treff“ 1990
Feuerwehrbesuch aus der neuen Partnerstadt
Besichtigung und Gespräche standen im Mittelpunkt
Gegenbesuch zum „Brunnenfest“ in Bad Lauchstädt vorgesehen
Von unserem Redaktionsmitglied Georg Medricky
Haan. Besichtigung und fachliche Gespräche standen im Mittelpunkt des ersten Besuchs von Wehr –
Kollegen aus Bad Lauchstädt, den die Haaner Freiwillige Feuerwehr an den beiden Tagen des
Wochenendes begrüßen konnte. Die Abordnung war nur klein: Der Leiter der Feuerwehr in Bad
Lauchstädt, Werner Schmidt, und der für Ausbildungsfragen zuständige Reiner Langrock wurden
Stadtbrandmeister Horst Joppien im Beisein mehrerer Wehr – Mitglieder in der Feuer- und Rettungswache
am Samstag gegen 11 Uhr herzlich willkommen geheißen, und von Anfang an entwickelte sich ein
freundschaftliches Verhältnis, dass sich während des zweitägigen Aufenthaltes noch vertiefte.
Die Gäste waren am Samstag gegen 11 Uhr in der Feuer- und Rettungswache an der Überfelder/Nordstraße
eingetroffen und wurden im Beisein mehrerer Wehrkameraden von Stadtbrandmeister Horst Joppien
herzlich willkommen geheißen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen stand zunächst eine Besichtigung
auf dem Programm, in deren Verlauf die Gäste die Räumlichkeiten und den Fahrzeug- und Gerätepark der
Haaner Wehr kennen lernten. Ein fachliches Gespräch in der Wache schloss sich an, dass zunächst zu
einem grundsätzlichen Gedankenaustausch genutzt wurde.
Dabei zeigte es sich, dass die Aufgaben der Wehr in Bad Lauchstädt auf weiten Strecken anders gelagert
sind. Rund 40 Mitglieder zählt die dortige Wehr, zu denen ein Spielmannszug hinzukommt, aber über den
die Haaner nicht verfügen. Es steht nur ein Löschfahrzeug zur Verfügung, wie überhaupt in der 4000-
Seelen- Gemeinde, die Brandwehr und der vorbeugende Brandschutz im Vordergrund stehen. Da dort das
Verkehrsnetz und das Verkehrssystem weitaus weniger ausgeprägt sind, fallen auch in diesem Bereich
weniger Einsätze an.
Nachdem die beiden Gäste aus der DDR den Abend in privatem Kreis verbracht hatten, traf man sich am
gestrigen Morgen im Gruitener Feuerwehr- Depot, dass gleichfalls besichtigt wurde. Hier wurden die
Gespräche fortgeführt, wobei das Hauptgewicht bei den Ausbildungsfragen und bei den
Einsatzmöglichkeiten über den Standortbereich hinaus – im Kreisgebiet und überregional – lag. Die Gäste
waren erstaunt über breit angelegte Thematik der Ausbildung und das Spezialwissen, das bei der
Ausbildung vermittelt wird.
Die beiden Gäste, die am Nachmittag die Gartenstadt in Richtung Bad Lauchstädt verließen, kamen mit
ihren Haaner Kollegen überein, dass ein Gegenbesuch nicht in der jetzt laufenden Ferienzeit, sondern erst
danach beim „Brunnenfest“ in der Partnerstadt stattfinden soll. Die Haaner Wehr wird eine kleine
Delegation entsenden, und bei dieser Gelegenheit sollen die Voraussetzungen zu einer weiteren Vertiefung
der Kontakte erörtert werden. Dabei wird daran gedacht, den Gedanken der Partnerschaft auch zwischen
den Feuerwehren der beiden Partnerstädte auf eine breitere Grundlage zu stellen, damit nicht nur die
Wehrführungen beider Städte, sondern auch die Feuerwehr – Kameraden einander näher kennenlernen.
Aus der Tagespresse „Haaner Treff“ 18.6.1990