Aktive Wehr - Chronik
1. Personalien / Mitglieder
2. Geräte / Ausrüstung
3. Einsätze / Brände
März
100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Bad Lauchstädt
46 Kameraden nehmen an einer Alarmübung teil, die im Wirtschaftshof im Strohhof
stattfindet. Im Bach wird das
Wasser gestaut und der Tiefstall ist das Brandobjekt.
Danach findet nach altem Brauch das Speckkuchenessen mit Bier statt.
Juni
Selbstentzündung im Kohlelager in der Schule am Sportplatz. 23 Kameraden sind im
Einsatz.
Sturmschäden:
Bäume fielen in Freileitungen und mussten beseitigt werden.
Protokollbuch
4. Veranstaltungen / Versammlungen
Zum 100 jährigen Bestehen ist eine Festsitzung im Rathaus angesagt. Die Wehr wird vom Rat des Kreises
Merseburg ausgezeichnet. Die Bad Lauchstädter Wehr ist weit über unseren Heimatort hinaus bekannt. Sie
erreichte bei Alarmen und Übungen immer gute Ausrückzeiten, was sich durch intensives Training bezahlt
macht.
Die Wehr trägt die Einsatzstufe I.
Den Titel „Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr“, bekam die Wehr 1985 verliehen.
Um das 100 jährige Bestehen zu feiern, wird eine Festwoche organisiert. Sie findet in der Zeit vom 12.8. bis
19.8. statt.
100 Jahrbuch
5. Sonstiges
November
Es kommt zum politischen Umbruch unseres Staates. Aus diesem Grund können sich
Veränderungen in unserer Wehr ergeben. Die Kameraden werden aufgefordert, ihren
Dienst wie bisher auszuführen.
Die Wiedervereinigung beider deutscher Staaten ist erfolgt.
Protokollbuch der
Freiwilligen Feuerwehr
Aus der Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Bad Lauchstädt
Liebe Kameradinnen und Kameraden der FFW Bad Lauchstädt
Verehrte Gäste,
Zur Bildung einer Freiwilligen Feuerwehr war von dem Unterzeichneten auf den 14. März dieses Jahres eine
Versammlung in den Gasthof zum „Goldenen Stern“ einberufen.
In der selben wurden den Unterzeichneten die sich dazu bewogen hatten, für Lauchstädt eine Freiwillige
Feuerwehr zu bilden und darauf die entworfenen Satzungen verlesen.
Diese Satzungen wurden von ca. 30 Mitgliedern unterzeichnet, so dass der neue gegründete Verein als
Lebensfähig erschien.
Diese Zeilen, entnommen aus dem Gründungsprotokoll der Freiwilligen Feuerwehr Lauchstädt aus dem Jahre
1889, das vom Zigarrenfabrikant Böschel und vom damaligen Bürgermeister Fricke unterzeichnet wurde,
geben uns noch heute Aufschluss über die Bemühungen unserer Bürger aus dieser Zeit um die Sicherheit auf
dem Gebiet des Brandschutzes in unserer Stadt. In den 100 Jahren ihres Bestehens spiegeln sich auch die
gesellschaftlichen Veränderungen wieder, die auch auf die Entwicklung der Feuerwehr ihren Einfluss
ausgeübt haben. Sowohl die Entwicklung der Produktivkräfte als auch die damit verbundene jetzige Stellung
der Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr innerhalb der Gesell-
schaft hat seit dieser Zeit eine Form angenommen, die sich von der von vor 100 Jahren grundlegend
unterscheidet. Als Kriterien hierfür sollen nur angeführt werden, dass heute die Freiwillige Feuerwehr
gemeinsam mit der gesamten Bevölkerung die vorbeugende Arbeit in den Mittelpunkt ihrer gesamten
Tätigkeit stellt und zum zweiten die Gleichberechtigung der Frau dadurch seinen Ausdruck findet, dass auch
unsere Frauen und Mädchen in den Brandschutzorganen den Platz erobert haben, der ihnen in unserer
sozialistischen Gesellschaftsordnung gebührt. Die Bereitschaft dieser Frauen, an der Sicherung unserer
Gesellschaftsordnung und Errungenschaften aktiv mitzuwirken, ihr Elan bei der Aneignung des erforderlichen
Wissens und ihre hervorragende Initiative bei der Lösung vielfältiger Aufgaben im Brandschutzwesen, haben
bereits viele Vorurteile beseitigt.
25 Jahre nach der Gründung begann der 1. Weltkrieg . Viele ehemalige Angehörige der Feuerwehr zogen für
Kaiser und die Ausbeuterklasse in einen verbrecherischen Krieg, bei denen sie alles zu verlieren hatten,
nämlich ihre Gesundheit und ihr Leben, während die Kriegstreiber ungeschoren aus dem ersten Weltkrieg
herauskamen, reiche Beute machten und auch über die schweren Jahre der Inflation hinweg kamen. Acht
Kameraden der Feuerwehr mussten in diesem verbrecherischen Krieg ihr Leben lassen.
Das 50 jährige Bestehen unserer Freiwilligen Feuerwehr fiel in die Zeit der finsteren Reaktion, in der Zeit wo
auch die Gleichschaltung des Vorstandes der Freiwilligen Feuerwehr Bad Lauchstädt nach den uns
überlieferten Protokollen „genehmigt“ worden ist und durch Ministerialerlass der sogenannte Deutsche Gruß
zwischen Feuerwehr und Polizei obligatorisch eingeführt wurde. Dieses Bestehen wurde am Vorabend des
Beginns des 2. Weltkrieges begangen, wo es für die Kameraden der Wehr erste Pflicht war,
Verdunklungsübungen zu überwachen. Es wurde in einer Zeit begangen, als man sich durch den faschistischen
Staatsapparat genötigt sah, die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr auf den sogenannten Führer zu
vereidigen, um ihre Bereitschaft für seine verbrecherischen Ziele sicher zu sein. Aus diesem Grunde wurde
deshalb ein Feuerwehrgesetz erlassen, welches die Pflichten der Feuerwehr festlegte. Wohlgemerkt die
Pflichten welcher Art sie waren, habe ich nur kurz angedeutet.
Nach der Zerschlagung des Hitlerfaschismus hat die Wehr ihre Tätigkeit ohne mit ortfremden Aufgaben
belastet zu sein, aber trotzdem mit großen Schwierigkeiten kämpfend wieder aufgenommen. Das erste
Protokoll aus dieser Zeit sagt hierüber aus:
Die Wehr wurde am 20. November 1945 von Kamerad Walter Schumann als Leiter der Wehr und als
Brandmeister übernommen. Wahrscheinlich noch unbewusst, aber trotzdem mit voller Hingabe haben sich die
Kameraden, die zu diesem Zeitpunkt die Geschicke in ihrer Wehr in die Hände genommen und die
Kameraden, die sich beim Neuaufbau der Freiwilligen Feuerwehr zur Verfügung gestellt haben, als Aktivisten
der ersten Stunde bewährt.
Ihre Einsatzbereitschaft und ihr nimmermüdes Schaffen um die Erhaltung und Weiterentwicklung der Wehr
bildeten den Grundstein für den Aufbau sozialistischer Brandschutzorgane. Erste große Bewährungsprobe für
unsere Wehr war der Einsatz bei der Hochwasserkatastrophe im März 1947. Die Chronik der Feuerwehr sagt
hierzu aus:
Im März 1947 war eine Hochwasserkatastrophe wie sie Lauchstädt noch nicht gesehen hat.
Häuser stürzten ein und drohten einzustürzen, 17 Menschen mussten gerettet werden. Kähne waren nirgens
aufzutreiben. Es wurden Fleischerwannen und behelfsmäßige Flöße zur Rettung verwendet. Diese vorbildliche
Arbeit unserer Wehr anlässlich des genannten Einsatzes mag auch Anlass gewesen sein, dass sich in diesem
Jahr 17 Bürger unserer Stadt für die Mitarbeit in der Freiwilligen Feuerwehr zur Verfügung stellten. Durch die
Eingemeindung
der Gemeinde Schotterey in die Stadt Bad Lauchstädt ergaben sich Veränderungen im Aufbau der Feuerwehr
unserer Stadt. So wurde am 1. Oktober 1960 die damalige Löschgruppe Schotterey unter der Leitung Fischer
in die Wehr Bad Lauchstädt überführt. Aus dieser Löschgruppe entwickelte sich die heutige Kommandostelle
Bad Lauchstädt – West, die vor allen Dingen im Kampfsport auf Erfolg zurückblicken kann. Eine gute
Zusammenarbeit hatte sich auch zwischen den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr und den
Abschnittsbevollmächtiten der Volkspolizei sowie ihren Helfern herausgebildet.
Anlässlich der Helferkonferenz im Jahre 1961 wurde ein gemeinsamer Aufruf unter der Losung „Keiner siegt
ohne den Anderen“ erlassen, wobei gleichzeitig ein Leistungsvergleich mit allen Gemeinden unseres Kreises
vorgeschlagen wurde. Diese Zusammenarbeit hat sich seit dieser Zeit gefestigt und vertieft und bei allen
Einsätzen die sowohl durch die Feuerwehr als auch durch die Volkspolizeihelfer in größerem Maße
durchgeführt werden, kommt diese kameradschaftliche Zusammenarbeit zum Ausdruck. Gewürdigt wurde
dieser Umstand dadurch, dass die Freiwillige Feuerwehr Bad Lauchstädt im Jahre 1961 anlässlich des Tages
der Volkspolizei mit einer Urkunde und einer Geldprämie durch den Leiter des Volkspolizei-Kreisamtes
Merseburg ausgezeichnet wurde. Eine noch größere Bewährungsprobe für die Kameraden der Wehr ereignete
sich am 16. und 17. Juli 1965. Selbst die ältesten Einwohner von Bad Lauchstädt können sich nicht erinnern,
ein Unwetter ähnlicher Gewalt und Zerstörungskraft erlebt zu haben. Was da in der Nacht vom Freitag zu
Samstag über unsere Stadt hereinbrach, hat es seit Menschengedenken nicht gegeben. Viele Bürger unserer
Stadt stellten sich selbstloser Weise dieser Naturkatastrophe entgegen, allen voran die Kameraden der
Freiwilligen Feuerwehr. Unter äußerst schwierigen Bedingungen, abgeschnitten von der Außenwelt, ohne
Beleuchtung und Stromversorgung, aufgeteilt in zwei Hälften diesseits und jenseits der Laucha, die zu einem
reißenden Strom geworden war, wurde alles Menschen mögliche versucht, um den nassen Element Einhalt zu
gebieten.
Nach diesen Tagen ist durch Presse, Funk und Fernsehen viel über diesen heldenmüdigen Einsatz der Wehr in
Verbindung mit den Genossen der Deutschen Volkspolizei, des DRK der Zivilverteidigung der Belegschaften
der Betriebe, insbesondere des Chemischen Kombinates Buna und des BMK Chemie, des WBK der LPG
Neues Deutschland, des Lehr – und Versuchsgutes usw. gesprochen worden. In diesen schweren Tagen vor
allem in der Nacht, wurden folgende Taten vollbracht:
17 Menschen wurden aus der Wassernot, dabei der Bürger Nowak aus Lebensgefahr durch den Bürger
Manfred Garn gerettet. 45 Wohnungen wurden geräumt, 3 Gebäude teilweise abgerissen und damit die
Unfallgefahr beseitigt. 8 Gebäude und Wohnungen durch Absteifungen gesichert. 200 Schafe, 43 Schweine
und 21 Kälber aus Wassernot befreit. Im Stadtgebiet wurden 135 Keller ausgepumpt, 66 Brunnen und das
damalige Freibad mehrmals ausgepumpt, desgleichen 17 Fäkaliengruben. Unzählige LKW – Ladungen voller
Dreck und Unrat wurden abgefahren und der gesamte Lauchalauf geräumt.
61 Kameraden waren vom 16.7. bis 23.7. 1965 ununterbrochen im Einsatz. In diesen schweren Stunden und
Tagen bewies die Wehrleitung in Abstimmung mit der staatlichen Leitung durch den klugen, umsichtigen und
konzentrierten Einsatz der Kräfte ihrer Tätigkeit, auch mit dem kompliziertesten und schwierigsten
Situationen fertig zu werden. Im Laufe der vergangenen Jahre wurden die Kameraden des öfteren zu Einsätzen
und Hilfeleistungen gerufen, die sehr vielfältig waren. Bei allen Einsätzen wurde immer wieder die hohe
Einsatzbereitschaft, exaktes Wissen und Können beim Einsatz der Technik demonstriert. Das unterscheidet die
Wehr heute grundsätzlich in der Lösung der Aufgaben von der die vor 60 und mehr Jahren zu lösen waren.
Die Kameradinnen und Kameraden eignen sich in den Schulungen und in den Dienstdurchführungen laufend
die neusten Erkenntnisse bei dem Einsatz der Bekämpfung von Bränden. Die obligatorische
Dienstdurchführung vermittelt den Kameraden dieses Wissen auf allen Gebieten. Bei allen Alarmen und
Übungen erreichte die Wehr gute Ausrückzeiten. Auch hier wirkt sich das ständige Training in den
Dienstzeiten aus. Sei es am Tag oder in der Nacht, die Wehr ist ständig Einsatzbereit und erfüllt zu jeder Zeit
die in Sie gestellte Aufgabe.
Allen Kameradinnen und Kameraden gebührt für ihre ständige Einsatzbereitschaft ein herzlicher Dank. In
diesen Dank schließen wir auch die Ehefrauen unserer Kameraden mit ein. Sie sorgen doch mit dafür, dass die
Männer schnellstens zum Dienst kommen, in dem ihnen für eine schnelle Einsatzbereitschaft hilfreich zur
Seite stehen. Oft rannten die Frauen ihren Männern hinterher und brachten ihnen Sachen nach, die Sie in der
Eile vergessen hatten. Für eine Verabschiedung mit einem Küsschen blieb da keine Zeit mehr.
Wir danken den Ehefrauen für das volle Verständnis das sie Ihren Ehegatten für die Dienstausübung entgegen
bringen.
Festrede verfasst und vorgetragen von Kamerad Wehrleiter
Werner Schmidt
Ein Festumzug zum Jubiläum der FFW
Freiwillige Feuerwehr feiert Geburtstag
Die heute beginnende Festwoche dauert bis zum Brunnenfest
Für die Einwohner Bad Lauchstädts ist es längst kein Geheimnis mehr – das diesjährige Brunnenfest fällt
sozusagen etwas aus dem Rahmen. Der Grund ist schnell erklärt. Die freiwillige Feuerwehr der Goethestadt
feiert in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag. Zwar liegt der eigentliche Jubiläumstag – es war der 14. März –
schon ein paar Wochen zurück, doch was lag näher, als beide Ereignisse zu einem Höhepunkt zu verbinden.
So beginnt heute die Festwoche zum 100 jährigen Bestehen der freiwilligen Feuerwehr, die am kommenden
Wochenende in das Brunnenfest mündet. Im Leserauftrag erkundigten wir uns bei Bürgermeister Horst Ehser
und Wehrleiter Werner Schmidt nach Einzelheiten.
Viele Gäste und Gratulanten kommen nach Bad Lauchstädt
Bei den Kameraden der freiwilligen Feuerwehr klingelt heute schon sehr zeitig der Wecker, steht doch eine
Großübung des Wirkungsbereiches Bad Lauchstädt auf dem Programm. Heute Abend dann gibt es um 19.30
Uhr im Kurpark unter freiem Himmel einen großen Feuerwehr-
ball. Diesem Auftakt der Festwoche folgen dann zahlreiche weitere Veranstaltungen mit Gästen und
Gratulanten – so beim morgigen Frühschoppen um 10 Uhr mit dem Blasorchester der FFW Zöschen,
Speckkuchenessen und kleinen Überraschungen in der Bad – Gaststätte, dem Gruppenausscheid von
Arbeitsgemeinschaften Junge Brandschutzhelfer am Montag auf dem Sportplatz oder dem Kinderfest mit Adi
am Mittwoch um 14 Uhr an gleicher Stelle. Dass die Kameraden der FFW des Wirkungsbereiches Bad
Lauchstädt nicht nur flink auf den Beinen sind, wenn die Sirene ertönt, wollen sie am Mittwoch um 18.Uhr
unter Beweis stellen.
Dann sind die Alten Herren von Chemie Buna nämlich Gegner in einem Fußballspiel. 3 : 2
Auswahl Wirkungsbereich
„ Und dann steht auch schon fast der Höhepunkt unserer Festwoche bevor“, erzählt Werner Schmidt. „ Im
Rahmen des 179. Brunnenfestes gestalten wir nämlich am kommenden Sonnabend einen historischen Umzug
der freiwilligen Feuerwehr.“ Punkt 14 Uhr wird er sich von der Schillerstraße aus durch die Goethe – Stadt in
Bewegung setzen und die 100 jährige Entwicklung der FFW Bad Lauchstädt darstellen. Mit von der Partie
sind alle Wehren des Wirkungsbereiches - also auch die aus Großgräfendorf , Schafstädt, Wünsch, Klobikau,
Milzau, Delitz am Berge. Zum Gelingen des Festumzuges beitragen wollen auch Gäste aus Ellrich bei
Nordhausen und die FFW Berlin – Stadtmitte. Abgerundet wird er musikalisch durch 200 Spielleute aus
Spielmannszügen und Schalmeienkapellen. Neben historischen Kostümen und alter Feuerwehrtechnik führen
die Kameraden der freiwilligen Feuerwehr natürlich auch moderne Löschfahrzeuge im Umzug mit.
Am Ortseingang muss man ein Schilderhäuschen passieren
Wer am kommenden Wochenende die Feststadt Bad Lauchstädt besuchen möchte, der muss am Ortseingang
erst einmal ein Schilderhäuschen passieren und einen kleinen Obulus entrichten, um Gast des bunten Treibens
sein zu können. Denn neben dem historischen Umzug stehen natürlich auch traditionelle
Brunnenfestveranstaltungen auf dem Programm –
Unterhaltungs – und Familienprogramme, der sonntägliche Frühschoppen mit volkstümlichen Weisen, die
Aufführung „Die diebischen Fastnachtsspiele“ im Goethe Theater, Fackelumzug und Feuerwerk.
B.K.
Aus der Tagespresse „Freiheit“ August 1989
Historischer Festumzug zeigt 100 Jahre FFW Bad Lauchstädt
Ein vielfältiges Programm am Wochenende in der Goethestadt
Noch mehr als gewöhnlich wird an diesem Wochenende die Goethestadt Bad Lauchstädt Anziehungspunkt für
jung und alt. Schließlich steht mit dem Brunnenfest ein beliebtes Volks-
fest ins Haus, dass in diesem Jahr auf eine 179 jährige Tradition verweisen kann. Sein beson –deres Gepräge
erhält das bunte Treiben durch die Festwoche zum 100. Geburtstag der Freiwilligen Feuerwehr Bad
Lauchstädt, die in das Brunnenfest mündet. Um einen kleinen Vorgeschmack auf die vielseitigen
Veranstaltungen zu bekommen, werfen wir also einen Blick in das Programm.
Bereits morgen öffnet um 14 Uhr der Wochenmarkt auf dem Marktplatz. Um 17.30 Uhr können sich dann alle
Interessierten auf dem Sportplatz Bad Lauchstädt vom Können der freiwilligen Feuerwehren des
Wirkungsbereiches Bad Lauchstädt sowie der FFW Lodersleben
Querfurt und Friedensdorf überzeugen, die einen Löschangriff demonstrieren. Der Sonnabend wird
musikalisch eingeleitet. Um 10 Uhr ertönten die Klänge von Spielmannszügen und Schalmeienkapellen. Im
Goethe- Theater hebt sich 10.30 Uhr der Vorhang zur Aufführung
„Die diebische Elster“ von Hans Sachs. Damit setzt das Landestheater Dessau nach der Spielplanpause den
Lauchstädter Theater- Sommer fort.
Zu einem Höhepunkt wird sich am Sonnabend der historische Festumzug anlässlich des Jubiläums der
freiwilligen Feuerwehr gestalten.
Um 14 Uhr beginnt in der Schillerstraße, von wo an er seinen Weg durch die Stadt nimmt. Allzuviel sei noch
nicht verraten – doch auf jeden Fall sind historische Kostüme, alte und neue Feuerlöschtechnik zu sehen.
Danach sollte man auf keinen Fall die Schauübung der FFW auf dem Schulhof der Goethe Oberschule
verpassen. Sie beginnt um 15.30 Uhr.
Im Brunnenfestprogramm natürlich auch wieder traditionelle und beliebte Veranstaltungen: ein
Unterhaltungsprogramm mit der Klaus- Felix- Band (16.30 Uhr), der Abendgruß des Kinderfernsehens mit
Frau Puppendoktor Pille (18.30 Uhr), der Fackelumzug um 21 Uhr. Am Sonntag werden die Bad Lauchstädter
von Klängen eines Spielmannszuges geweckt, damit sie um 10 Uhr den Frühschoppen mit den volkstümlichen
Weisen von Radio DDR nicht verpassen. Mit von der Partie sind die Havelländer Musikanten, Rosemarie
Ambe und Wilfried Koplin.
Kinder und Familienprogramme vom Klub der Anlagenbauer kennzeichnen den Sonntagnach-
mittag. Im hinteren Parkteil warten auf groß und klein viele Überraschungen. Und sicher wird auch der
Rummel auf dem Parkplatz des Feibades besonders für die Jüngsten ein Anziehungspunkt. Zum Brunnenfest
werden am Sonnabend und Sonntag jeweils ab 14 Uhr wieder Markttage mit ambulanten Händlern
durchgeführt.
B.K.
Aus der Tagespresse „Freiheit“ August 1989
Programm für die Festwoche der Freiwilligen Feuerwehr Bad Lauchstädt im August 1989
12. 8. 1989
Großübung des Wirkungsbereiches Bad Lauchstädt
12. 8. 1989
19.30
Großer Feuerwehrball
13. 8. 1989
10.00
Frühschoppen mit dem Blasorchester der Freiwilligen Feuerwehr Zöschen,
Speckkuchenessen und kleine Überraschungen in der „Bad Gaststätte“
14. 8. 1989
16.00
Gruppenausscheid der Arbeitsgemeinschaft „Junge Brandschutzhelfer“ auf dem
Sportplatz
15. 8. 1989
20.00
Vorführung Historischer Filme der Freiwilligen Feuerwehr Bad Lauchstädt im
Kurpark
16. 8. 1989
18.00
Fußballspiel auf dem Sportplatz Bad Lauchstädt zwischen Alte Herrn Chemie Buna
und Wirkungsbereich Bad Lauchstädt
17. 8. 1989
15.00
Kinderfest auf dem Sportplatz Bad Lauchstädt für alle Kinder ab 6 Jahre mit Adi
Für Spiel und Spaß sorgt die FFW
20.30
Fackelumzug
18. 8. 1989
17.30
Kampfsport auf dem Sportplatz Bad Lauchstädt Löschangriff des Wirkungsbereiches
sowie der FFW Lodersleben, Querfurt und Friedensdorf
19. 8. 1989
8.30
Eintreffen der Musikeinheiten des Bezirkes Halle und Gästewehren
9.30
Begrüßung der Gäste durch den Wehrleiter, anschließend Abmarsch zum Kurpark mit
Vorspiel der Musikzüge
12.00 – 13.00
Mittagspause, Verpflegung aus der Feldküche
13.00
Stellplatz obere Schillerstraße, Gärtnerweg, Parkstraße bis Lauchaufer für die
Teilnehmer am „Historischen Umzug“
14.00
Historischer Umzug
15.30
Übungen der Feuerwehren.
Aus dem Protokollbuch
Bilder zum 100 jährigen Geburtstag
der FFW Bad Lauchstädt